Die Wolke

Folge 01 / Schweden

In Göteborg erscheint über Nacht plötzlich eine ganz besondere Wolke auf nur einem Quadratmeter. Eine begehbare Sphäre, die Menschen dazu einlädt, sich darin zu verlieren oder zu finden. Was es damit auf sich hat und ob das Gedicht der Künstlerin Jelena Popov Abouhanian mehr über das Objekt verrät – das erfährst Du in unserem Film.

Jelena Popov Abouhanian

Geboren in einem kleinen serbischen Dorf, zieht es Jelena in die weite Welt. Ihr Studium absolviert sie an der Politecnico di Milano. Eine anschließende Station in Dubai prägt ihre Sicht der Dinge nachhaltig: In der gehetzten, stressigen und kalten Arbeitswelt moderner Großunternehmen fühlt sich Jelena fehl am Platz. Erst in Stockholm findet sie zu sich selbst und zu ihrem künstlerischen Fokus – dem Einsatz und der Wirkung von Licht. Gerade in einer Arbeitswelt, die durch schlecht beleuchtete Home-Offices noch einsamer und dunkler wird, will sie neue Räume schaffen, die unsere Wahrnehmung und unser Selbstverständnis positiv verändern können. Wie die Wolke, eine begehbare, quadratmetergroße Sphäre, in die der Besucher ganz und gar eintauchen kann, um wieder zu sich selbst zu kommen.

Ein Hafen der Stille – die Location

Der Hafen von Göteborg – ein internationaler Wirtschaftsknotenpunkt, an dem Waren, Menschen und Ideen aus aller Welt zusammenkommen. Für Jelena spiegelt sich an diesem kosmopolitischen Ort ihre eigene internationale Vergangenheit wider. Und hier findet sie den idealen Ort für ihre Installation. In einem leeren Lagerhaus entfaltet ihre Wolke aus ihrer Sicht eine besondere Symbolik: als Zufluchtsort der Introspektion inmitten der geschäftigen, hektischen Energie des Hafens. Mit der Wolke wird die leere Lagerhalle, Symbol einer kalten Arbeitswelt, zu einem Ort der Immersion, der uns über uns selbst als Teil einer global miteinander verbundenen Menschheit nachdenken lässt.

„Ich will, dass man mit
meiner Installation eins wird.

Ich will, dass man ganz
in die Wolke eintaucht.“

Jelena Popov Abouhanian

Wie baut man eine Wolke?

Um ihre Ideen auf nur einem Quadratmeter zum Ausdruck zu bringen, hat Jelena eine komplexe Struktur geschaffen, bei der unterschiedlichste Materialien auf engem Raum miteinander interagieren. Der von einem Metallgerüst getragene Kern ist mit weichem Schaumstoff gefüllt, überzogen mit einem elastischen und flexiblen, wasserdichten Material, das der in der Halle entstehenden Feuchtigkeit standhält. In einem nebligen Dampf um die Installation herum führt eine subtile Beleuchtung Besucher zur Wolke. Es entsteht eine Stimmung, die Grenzen zwischen dem Greifbaren und dem Ätherischen verwischt. Und im schwammartigen Kern zur Kontemplation einlädt.

The Shape We Are In
– Das Gedicht zur Wolke

 

Die ätherische Erfahrung in der Wolke beschreibt Jelena auch in einem Gedicht. Hier findest Du es in einem kleinen Video-Essay.

„Meine Hoffnung ist, dass durch die Erkundung der Wolke die Menschen sich der Welt um sie herum bewusster werden.“

Jelena Popov Abouhanian

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